Wien Rundumadum Halbe G’schicht

Da war es also soweit. 28.10. Ich stand zum zweiten mal an der Startlinie von Wien Rundumadum. Aber nicht über die volle Distanz (130 km) sondern beim, wie ich es scherzhaft nannte, Kinderlauf über 61 km, genannt „Die Halbe G’schicht. Wie sehr ich mich mit dieser Einschätzung getäuscht habe, dazu später mehr.

Start war Mittags 11:30, heuer am Sportcenter Donaucity. Also gmütlich ausschlafen, noch schnell zum Einkaufen, fertig machen, Sachen packen und gg halb 10 mit dem Auto Richtung Start. Startnummer, Race briefing, alles entspannt bei 125 gemeldeten Startern. Nach ein paar Fotos gings um Punkt 11:30 los. Zuerst neutralisiert hinter einem Radfahrer hinaus aus dem Sportcenter, hinunter zur Donau und dann Schnurgerade Richtung Lobau. 2 Staffelläufer legten ein strammes Tempo vor, dann 2 Einzelläufer, dann ich. Zum hinteren der beiden konnte ich nach etwa 3 km aufschließen und so hatten wir wenigstens ein bisschen was zu quatschen während wir mit 4:30 – 4:40 min/km, getrieben vom Rückenwind die Donau entlang rannten. Das war zu schnell, auch wenns Rückenwind war. Und als mir Markus in der Lobau von seiner Marathonbestzeit von 2:50 erzählte begann ich bereits nach rund 10 km zu ahnen was mir heute noch blühte. Aber hey, egal. Wir waren zu zweit und es lief gut. Also weiter. Nach rund 20 km die erste Verpflegung an der Esslinger Furt. Ich nahm nur einen Becher Wasser um mein Gel hinunter zu spülen und schon liefen wir weiter im strammen Tempo. Da uns der Weg schön langsam in nordwestliche Richtung führte bekamen wir auch immer öfter ordentlichen Gegenwind zu spüren. Die Feldwege waren teils ordentlich gatschig und so hielt sich der Spaß langsam in Grenzen. Bei der nächsten Verpflegung beim Bahnhof in Gerasdorf schloss sich kurz vor uns die Schranke. Und so blieb etwas Zeit für ein Cola, Flaschen aufzufüllen und ein kurzer Plausch mit den Helfern. Die Schranke öffnete sich und ich musste sofort kämpfen um an Markus dran zu bleiben. Aber nach 3 weiteren Kilometern auf einem Stück mit krassem Gegenwind musste ich dann doch abreißen lassen.Ich war also allein unterwegs. Es ging nun bei ordentlichem Gegenwind entlang des Marchfeldkanals Richtung einziger Bergwertung des heutigen Tages, dem Bisamberg. Für mich gabs nun die ersten Gehpausen. Bergauf, irgendwie war mein Ofen langsam aus. Einen weiteren Platz büßte ich nun ein und so lag ich nach meinen Berechnungen nun auf Platz 4. Hmpf. Noch mehr an dem ich zu knabbern hatte. Aber was solls. Dort draußen fahren ja auch keine Öffis. Also weiter laufen. Der Bisamberg war dann doch ganz gnädig zu mir. Zumindest der Aufstieg. Der Abstieg war wieder, wie schon bei meinem Start auf der vollen Distanz vor 2 Jahren, ein Hund. Kopfsteinpflaster bergab. Nach 50 km in den Beinen. Das ist weit weg von Spaß, das kann ich euch sagen. Endlich in Strebersdorf angekommen führte mich mein Weg dann wieder zum Marchfeldkanal. Und da kam mir plötzlich wieder Markus entgegen. Er hatte sich ein bisschen verlaufen, zollte nun auch unserem hohen Anfangstempo etwas Tribut und so navigierte ich ihn mit Hilfe meines GPS Tracks sicher an die Donau, wo wir die letzten Kilometer mit Rückenwind absolvierten. Irgend einer muss uns dann noch überholt haben, denn mit einer Gesamtzeit von 5:28 reichte es für uns zeitgleich zum 4. Gesamtplatz von 99 Finishern.

Nun noch Zeit für ein kleines Fazit. Hinten raus habe ich heute gelitten wie schon lange nicht mehr bei einem Lauf. Aber in der Nachbetrachtung des „Trainings“ für Rundumadum wundert mich das nicht. Zu wenig Kilometer gesamt, zu wenig lange Läufe. Aber gut das dann auch mal zu wissen. G’scheite Ergebnisse fallen einem eben nicht in den Schoss, für die muss man hart arbeiten. Auf jeden Fall ein Fingerzeig fürs nächste Jahr, in dem ich auch wieder so einiges vorhabe auf den Ultra Distanzen.

Hier noch die Daten.


 

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