Wenn der Anmeldefinger mal wieder etwas zu heftig gezuckt hat, dann findet man sich in der Situation wieder, dass man eine Woche nach einem 72 km Ultratrailrennen schon wieder bei einem Trail an der Startlinie steht. Gut, diesmal waren es „nur 32 km“. Dafür aber garniert mit etwa 2400 Höhenmeter im Aufstieg. Es war, wie der Titel schon verrät, der Schneebergtrail.
Aber von vorne. Nach meiner Rückkehr aus Kärnten lief mal gar nichts. Am Sonntag nach dem #WSUT bewegte ich mich ungefähr wie ein 100 Jähriger. Ich hatte ziemliche Schmerzen im linken Knie und in der linken Ferse und war allgemein recht steif und unbeweglich. Die Situation besserte sich dann von Tag zu Tag, auch durch die 1 stündige Massage von Michi am Dienstag, bei der ich mal wieder Tränen in den Augen hatte. Und zwar nicht vor Rührung. Und so ab Donnerstag war ich dann recht zuversichtlich, auf den Schneeberg hoch zu kommen. Zusammen mit Michele und Flo bildeten wir eine Fahrgemeinschaft. Und so war schon die Aneise eine recht spaßige. Auch wenn der Wecker mal wieder um 4:00 Uhr klingelte.
Dadurch waren wir auch viel zu früh in Puchberg um dort unsere Startnummer zu holen. Oder formulieren wir es positiv: Wir hatten genug Zeit uns mental auf das Rennen vorzubereiten. Das Wetter war bescheiden. Es war kalt und regnete und die Aussicht die nächsten 5 Stunden draußen zu verbringen und dabei auf über 2000 Meter Seehöhe aufzusteigen war nicht gerade verlockend. Aber jetzt waren wir schon mal hier und hatten die Startnummer umgeschnallt. Also wurde auch gelaufen. Pünktlich um 7:30 Uhr erfolgte der Startschuss und wir machten uns auf den Schneeberg zu erklimmen. Wir reihten uns im hinteren drittel ein und bald wurde aus Laufen schnelles Wandern. Trotz meiner Vorbelastung konnte ich mit Flo recht gut mithalten. Dafür verloren wir Michele ziemlich bald. Wir vermuten, sein Triathlon Training war schuld daran. Bis zur ersten Labe beim Öhler Schutzhaus nach 14 km ging es gut. Auch der Regen war bis dahin noch nicht so schlimm. begann dann aber nach der Labe so richtig und wir zogen unsere Regenjacken über. So langsam machte sich auch meine Ferse wieder bemerkbar, gerade auf den geraden und bergab Passagen wurde sie wieder etwas nervig. Hier kam mir aber zugute, dass Flo im Gegensatz zu Peter nicht als die Downhill Granate bekannt ist und ich so immer noch gut mit ihm mithalten konnte. Und die Aussicht, dass es nach der nächsten Labe auf der Edelweishütte eigentlich nur noch Bergauf (fast) ging beruhigte mich etwas. Auch wenn ich weiterhin auf den Einbruch wartete. Irgendwann mussten sich doch die 72 km der Vorwoche bemerkbar machen. Aber auch im Anstieg im Wurzengraben ging es für mich noch gut mit dem Bergauf steigen. Immer den Blick auf Flo geheftet, der hier das Tempo vorgab. Kein Wunder, dass er das Tempo vorgab. Er muss fürchterlich gefroren haben in seinem kurzen Hoserl. Am Schneeberg oben angekommen hat es dann fürchterlich geblasen und waagrecht geregnet. Zum Glück von hinten. Ich mag gar nicht daran denken, wenn uns hier der selbe Wind ins Gesicht geblasen hätte. Die letzte Labe an der Fischerhütte ließen wie buchstäblich links liegen und machten uns an die letzten 4 km zum Bahnhof Hochschneeberg. Hauptsächlich gings bergab, der Wind war auch nicht mehr so schlimm und mit einem kleinen Schlussspurt ging sich sogar noch die Sub 5h aus. Perfekt. Und der Einbruch kam auch nicht. Was will man mehr.
Schnell noch in trockene Klamotten gesprungen und ab gings mit der Schneebergbahn ins Tal. Ein super Samstag, auch wenn das Wetter nicht so brilliant war wie die Woche davor am Wörthersee. Der Schneebergtrail ist auf jeden Fall eine Empfehlung. Super Strecke, Top organisiert und nicht sehr weit von Wien entfernt.
Und hier noch ein paar Bilder.