… oder: Ein Wochenende nicht von dieser Welt
Rennsteiglauf ist jedes Jahr. Heuer schon zum 43. Mal. Und dieses Jahr musste ich nicht mal alleine hinfahren. 3 Herren aus Linz wollten mich begleiten, namentlich Demeter (@TriathlonDog), Gunter (@GUracell) und Benjamin (@Runningbensch) Dass das ein Spaß werden würde konnte man ahnen. Das es so verdammt verrückt werden würde konnte niemand ahnen. Aber der Reihe nach.
Ich startete am Freitag Morgen in Wien um das Linzer Trio dort einzusammeln. Pünktlich waren alle am Treffpunkt und motiviert ging es los im Auto Richtung Thüringen. Und in guter Gesellschaft vergeht die Zeit bekanntlich wie im Flug und ein oder zwei exzellente Witze später standen wir quasi schon vor dem Ibis Hotel in Eisenach, in dem die Linzer Gang ihr Lager aufschlagen wollte. Ich schlief wie letztes Jahr wieder in der Schule. Also auch da noch schnell vorbei und dann ab zur Startnummernabholung und zur berühmten Klosparty am Marktplatz von Eisenach. Dort trafen wir auch gleich Hugo (@whoogleplex) und so war der #Twitterlauftreff schon fast komplett. Bei ein paar Schwarzbier wurde die Renntaktitk besprochen. Zu dieser Besprechung stießen dann auch noch Carsten (@Twitt3rless), der trainingsbedingt leider nur als Supporter am Rennsteig war, und Philipp (@LaufJamesLauf), der seinem Debüt am Rennsteig entgegen fieberte. Gegen 21 Uhr machten wir uns auf in unserer jeweiligen Quartiere.
Die Nacht war, naja sagen wir mal durchwachsen, ich war jedenfalls froh, als um 4 das Licht wieder anging. Alles vorbereiten, Renn-Routine, gespannte Erwartung, erstaunlicherweise keine Nervosität. Ich kannte das ganze ja schon, das beruhigt. Mit dem Bus zum Startbereich, gleich mal den Ulf (@gpway) getroffen und ein bisschen gequatscht. Nach dem Kleidersack abgeben dann noch ein weiterer Twitterlauftreff mit Patrick (@sportingmunich) bei dem es dann auch zu einem Foto gereicht hat.
Wir sind dann bereit. Mit @GUracell@whoogleplex@gpway@Geordi2504 zum Supermarathon beim #Rennsteig#rsl658pic.twitter.com/plRQpteVho
— Patrick ツ (@sportingmunich) 9. Mai 2015
Und dann fiel auch schon der Startschuß und die Meute von über 2000 Ultramarathonis machte sich auf den langen Weg ins Ziel nach Schmiedefeld. Und schwups war mir schon der Ulf enteilt mit dem ich doch eigentlich zusammen mein großes Ziel sub7 angehen wollte. Naja gut, vielleicht hole ich ihn mir ja wieder. Aber erstmal rein in den Thüringer Wald und Pinkelpause machen. Dann gings gut weiter, bald darauf holte ich Patrick ein, der mit Ulf zusammen gestartet war. Und dann war da auch schon Ulf und nach so 5-6 km waren wir dann alle endlich zusammen, Ulf, Gunter, Holger (@Holger_aus_DD) und ich, auch bekannt als Krabbelgruppe sub7. Die Kilometer verflogen im lockeren Tempo, bis KM25 dem großen Inselsberg sollte es mehr oder weniger Bergauf gehen, aber wir waren frisch und ausgeruht. Kann man auch an der Durchgangszeit sehen
So, 10 km sind durch in 55:10. @GUracell @Holger_aus_DD @gpway u ich sind noch zusammen. Bedingungen sind top. #Rennsteiglauf — Vienna Running (@ViennaRunning) 9. Mai 2015
Und sogar noch Zeit für ein Foto blieb bei KM14
Krabbelgruppe #sub7 beim #Rennsteiglauf #Twitterlauftreff #teamultrakitty km14 http://t.co/nBUZjNjI6H pic.twitter.com/LWSbfn7icX
— Vienna Running (@ViennaRunning) 9. Mai 2015
Und dann gings hoch zum Inselsberg. Leider hat Twitter hier dann ein paar Tweets verschluckt aber von der offiziellen Zeitnahme wurde am Inselsberg 2:24:54 vermeldet. Und das war schon ein wenig schnell. Wir wollten eigentlich ruhig angehen und dann hinten raus etwas Gas geben. Aber gut, weiter gings, wieder der mörderische Downhill nach dem Inselsberg und über welliges Gelände bewegten wir uns auf die Halbzeit bei der Ebbertswiese zu. Das Tempo beruhigte sich etwas und so trafen wir bei km 37,5 mit 3:28:03 ziemlich genau Ulfs Zwischenzeit vom Vorjahr, die in einer 6:45:xx endete. Also alles im Plan. Kurz nach der Verpflegung hatte ich das erste Mal ein paar Probleme. Eine gesalzene Zitrone erinnerte mich anscheinend zu sehr an lange vergangene excessive Tequila Nächte und so hatte ich etwa einen Kilometer einen etwas größeren Kampf mit mir selbst auszufechten. Ging aber gut und weiter gings flott dahin, und auch das Mobilfunknetz ließ wieder Tweets durch. Hier der zu KM40
40 km durch in 3:44:11 die Haxen gehen noch gut am #Rennsteiglauf. Jetzt beginnt die Arbeit. — Vienna Running (@ViennaRunning) 9. Mai 2015
Und hier in etwa habe ich mich dann von der Gruppe abgesetzt. Ich fühlte mich stark, ich lief mein eigenes Tempo, und die anderen drei konnten nicht mehr so recht folgen. Immer wieder traf man dann die selben Läufer, das eine oder andere Gespräch ergab sich noch, aber hinter der Marathon Distanz ist dann doch jeder mit sich selbst beschäftigt. Oder mit seiner Uhr, so wie ich. Ich hatte einen Spickzettel dabei, darauf standen Ulfs und meine Zwischenzeiten aus dem letzten Jahr. So hatte ich eine gute Orientierung. Km50 war vorbei, ich fühlte mich noch gute und freute mich auf den Stimmungshöhepunkt Grenzadler. Aber die Stimmung ließ in diesem Jahr etwas zu wünschen übrig. Wenigstens war Carsten vor Ort um mich anzufeuern und auch ein Foto hat er von mir geschafft 😀
Der @Geordi2504 ist durch. Goooooo!! pic.twitter.com/AakJrP7M92
— Carsten (@twitt3rless) 9. Mai 2015
Meine Zwischenzeit hier 5:05:14 und damit etwa 5 min Rückstand auf Ulfs Vorjahreszeit. Ich wurde etwas nervös, schließlich begann hier im letzten Jahr mein Einbruch. Und hinter dem Grenzadler kommt ein Stück auf dem man alles braucht was man hat, das verzeiht keine Zweifel. Und so versuchte ich den Fuß auf dem Gas zu lassen und hörte in mich hinein. Keine Spur von Einbruch. Ich fühlte mich deutlich besser als im letzten Jahr und auch meine Uhr bestätigte mein Gefühl. Also weiter Vollgas. KM60 noch schnell ein Tweet
60 km in 5:39:39. Jetzt wird’s zaach. Ihr hört im Ziel von mir. #Rennsteiglauf #Twitterlauftreff #teamultrakitty — Vienna Running (@ViennaRunning) 9. Mai 2015
und kurz danach noch eine offizielle Zwischenzeit bei KM64 mit 6:04:36. Ich hatte nichts mehr verloren, kippte mir endlich meinen RedBull rein und machte mich dann mit meinen Flügeln an den Abstieg nach Schmiedefeld. Es lief weiter gut, auch der etwas nervige Zieleinlauf durch die verwinkelten Gässchen von Schmiedefeld konnte mir nicht mehr den Zahn ziehen, genau so wenig wie der Regen, der vor kurzem eingesetzt hatte. Lag vielleicht auch daran, dass ich hier schon wusste: Das geht sich aus. Also dann, ab ins Ziel und durch. Mit einer Endzeit von 6:50:36 um etwa 24 Minuten schneller alls im letzten Jahr und deutlich unter 7 Stunden. Yes. Wiedermal ist mir alles aufgegangen, das ganze Training hat sich bezahlt gemacht, Kein Kilometer war umsonst absolviert. Ein tolles, ein unbezahlbares Gefühl. Deswegen laufe ich!
Nicht unerwähnt lassen möchte ich hier auch nicht die herausragenden Leistungen von Demeter und Benjamin, die mit einer Gesamtzeit von 5:56:06 bzw 5:56:19 die Plätze 11 und 12 im Gesamtklassement belegten. Hut ab und meinen größten Respekt an euch. Eine Wahnsinnsleistung!
Und auch die 7:01:41 von Gunter können sich sehen lassen für ein Debüt am Rennsteig. Herzlichen Glückwunsch!
Und auch noch meinen herzlichen Dank an Ulf und Holger fürs begleiten. Von euch kann man noch was lernen 😀
Hier die Daten von heute: 72,7 km 6:50:36 (5:39 min/km 10,62 km/h) Ø HF: 145 bpm
Und dann feiern. Das nur noch der Vollständigkeit halber. Mehr wird nicht erzählt.
Ziellabe – mit @Geordi2504 und @whoogleplex pic.twitter.com/tPntEJNeCx
— Running GU (@GUracell) 9. Mai 2015
[…] empfing mich gleich nach der Medaillenüberreichung – er hatte etwa 10 Minuten vor mir das Ziel erreicht. Leider war es sich dann für mich doch nicht ganz ausgegangen: 7:01:41 ergab die offizielle […]
[…] Vienna Running […]