Der Rennsteiglauf 2014. Ein riesen Ereignis, das auch in einem entsprechendem Blogeintrag gewürdigt werden will. Und hier ist er nun.
Schon ziemlich bald nach dem letztjährigen Berlinmarathon und der fantastischen Bestzeit war klar, das wars für mich mit der Zeitenjagd. Zu genau müssen die Trainingspläne eingehalten werden, nicht immer einfach mit Kind, und sind wir mal ehrlich, irgendwie ist doch jeder City Marathon irgendwie gleich. (Bis auf ein paar Ausnahmen) Also, eine neue Herausforderung muss her. Nach meinem respektablen Debüt über 6h im Wiener Prater war klar, meine zukünftigen Ziele liegen hinter der Marathon-Ziellinie. Weit dahinter. Und was gibt es für einen besseren Einstieg in die Ultra Szene als einen ihrer traditionsreichsten Läufe in Europa. Genau, der Rennsteiglauf. Also ging schon Ende Oktober die Meldung zum 42. GutsMuths Rennsteiglauf raus.
Nach ein bisschen Training, das ihr ja hier verfolgen konntet machte ich mich also am Donnerstag den 15.05 aus Wien auf die Reise um nach einem kleinen Zwischenstopp in Franken am Freitag den 16.05 in Eisenach einzutreffen. Hier lief alles perfekt, über Startunterlagen Abholung, Quartierfindung (ich habe in Eisenach im Gymnasium geschlafen) bis hin zu einem #Twitterlauftreff mit Hugo aus Berlin, der sich der gleichen Herausforderung stellen wollte. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur Klos-Party und mit 2 Schwarzbier haben wir uns dann auch noch etwas Mut angetrunken. Ehrlich gesagt fragte ich mich hier schon ein zwei mal was ich denn eigentlich hier mache. Na gut, zurück ins Gymnasium, Sachen für den Lauf vorbereiten und um 10 wurden die Lichter gelöscht. Nach einer etwas durchwachsenen Nacht wurden um 4 die Lichter wieder angeknipst. Noch 2h bis zum Start. Also Frühstücken usw. und ab mit Hugo zum Bus, der uns zum Start brachte. Da herrschte entspannte Atmosphäre, kein Gedränge, alles relaxt. Dann noch ein Treffen mit ein paar weitern Twitter Kumpels
Und um Punkt 6 Uhr fiel der Startschuß. Los gings zu meinem längsten Lauf ever. Auf den ersten rund 25 km wartete schon der längste Anstieg des Tages auf knapp 2200 tapfere Starter. Das Wetter war recht gut für so ein Unterfangen, nicht zu warm, Himmel bedeckt. Perfekt. Naja, wir waren auch erst auf 210m ü n.N. auf dem Inselsberg, 916m ü. n.N. wars dann schon etwas ungemütlich. Nebel, kalt. Aber nach 25 km bergauf, auf denen es für mich mehr als gut lief war man ja auch gut aufgewärmt und es machte einem kaum was aus 😉 Hier übrigens noch meine Durchgangstweets von 10 km und 20 km.
So, die ersten 10 sind durch in 58:20. Noch 15 bis zum Inselsberg. #rsl
— Pinguin Panzerfaust (@Geordi2504) 17. Mai 2014
20 km sind durch in 1:55. Jetzt geht’s endlich mal bergauf. #rsl
— Pinguin Panzerfaust (@Geordi2504) 17. Mai 2014
Und meine Durchgangszeit am Inselsberg war dann nach 25,5 km 2:29:25. Vom Gipfel gings steil bergab, auf 1,2 km wurden wieder 200 Höhenmeter vernichtet und von der Grenzwiese bis zum Marathondurchgang kurz hinter der „neuen Ausspanne“ gings eigentlich recht flach dahin. Ein Stimmungs-Highlight war hier auch noch die Überquerung der „Hälfte“ auf der Ebertswiese wo wirklich fast jeder Läufer namentlich durchgesagt wurde. Meine Durchgangszeit hier, bei km 37,5 3:34:09 Und hier noch meine Tweets zu Km 30 und 40.
30er durch in 2:53. Schon knapp 1000 Höhenmeter sind erledigt. #Rennsteiglauf #rsl #fb
— Pinguin Panzerfaust (@Geordi2504) 17. Mai 2014
Und schwups sind die 40 durch in 3:49 und der erste Akku hat’s auch hinter sich. Aber nur der vom phone. Meiner geht noch. #rsl #fb
— Pinguin Panzerfaust (@Geordi2504) 17. Mai 2014
So langsam begann nun die spannende Phase des Rennens. Ich fühlte mich noch sehr gut und hatte nie einen Zweifel, die volle Distanz zu bewältigen. Ein weiterer Anstieg lag vor mir und schon gings hinauf zur Neuhöfer Wiesen und über den Gustav-Freytag-Stein zum berühmten Grenzadler in Oberhof. Zeit mal ein paar Worte über die fantastische Stimmung am Rennsteig zu verlieren. Da wären zum einen die Läufer. Alle locker, gelöst, immer für ein Schwätzchen zu haben, auch weit hinter der 50 km Marke. Die Verpflegungsstellen waren auch der Hammer. Immer gute Stimmung und alles was das Herz begehrt (wenn man kein Veganer ist;-) Und auch jede Überquerung einer Straße wurde vom Jubel der dort befindlichen Zuschauer begleitet. Der Grenzadler nahm hier noch einmal eine Sonderstellung ein. Große Verpflegungsstelle, viele Zuschauer, Mann mit Mikrofon. Bomben Stimmung. Hier hätte man mit Zeitnehmung aussteigen können. Aber wer denkt bei so einer Stimmung schon ans aufhören? Ich nicht. Und schließlich wartete auch noch der höchste Punkt des Tages und sogar der höchste des Thüringer Waldes, der Große Beerberg, mit seinen 982 m ü. n.N. auf uns. Ein paar Spaßvögel hatten hier noch 2 Schneehaufen aufgetürmt. Und von nun an gings eigentlich nur noch Bergab. Hier noch meine Durchgangstweets vom KM 50 und der letzte von KM 60
50 done 22.7 to go. Danke für eure Unterstützung. ZwZeit 4:52 jetzt wird’s spannend.
— Pinguin Panzerfaust (@Geordi2504) 17. Mai 2014
5:48 bei km 60. Ich genieß dann gar bis ins Ziel. Bin voller Endorphin. Finishen. Das ist so geil. #rsl #fb
— Pinguin Panzerfaust (@Geordi2504) 17. Mai 2014
Aber nicht nur auf der Strecke gings bergab. Auch mit mir. Und so konnte ich die letzten 8-9 km nicht mehr richtig genießen. Das bergablaufen tat wirklich weh und an forcieren war nicht mehr zu denken. Leider. Die 7h Marke, mit der ich im Vorfeld etwas geliebäugelt habe war durch. Also dann so schnell wie möglich noch ins Ziel um unter 6:00 min/km zu bleiben. Und nach ein paar Kurven war es dann auch da. Endzeit 7:14:56 Trotzdem die 7h nicht gefallen sind eine respektable Zeit für mein Debüt am Rennsteig. Und das kann man auch an den Platzierungen sehen. GesamtMänner: 217 AK30: 24 Ich war jedenfalls zufrieden, wie man sehen kann.
Und wahrscheinlich war ich hier noch nicht zum letzten Mal 🙂
Hier die Daten von heute: 72,7 km 7:14:56 (5:59 min/km 10,03 km/h) Ø HF: 143 bpm
Und die Urkunde und das Finisher-Shirt
Oh klasse! Das macht beim lesen ja schon richtig Lust auf mehr. Sicherlich, die letzten KM haben es bestimmt in sich. Das möchte ich dieses Jahr gerne erleben. Freue mich auf viele Gesichter dort 🙂
Danke für den tollen Bericht!