3 Jahre nach meiner Marathon Bestzeit stand ich heuer wieder einmal in Linz beim Donaumarathon an der Startlinie. Mit meinem Finish letzte Woche in Wien also wieder einmal eine #KetterechtsChallenge, die dritte mittlerweile. Aber Gunter, der mich mal wieder begleitete hatte noch eine bessere Idee. Warum nur einen Marathon laufen, wenn man auch einen Marathon und einen Viertelten dazu laufen kann. In Linz startet nämlich eine Stunde vor dem Start des Marathons ein Viertelmarathon. Start/Ziel ist identisch mit dem des Marathons und zwischen beiden liegen in Linz nur etwa 2 km. Also 12,5 km in 60 min, dass muss drin sein, dachten wir uns. Und schon waren wir im Herbst letzten Jahres für beide Bewerbe angemeldet.
Ich reiste diesmal einen Tag früher, also Samstag, aus Wien an, um Sonntag keinen Stress zu haben. Gunter holte mich vom Bahnhof ab und wir machten uns auf den Weg zur Startnummernabholung in der TIPS Arena. Hier sorgte unser Vorhaben schon einmal für etwas verwunderte Gesichter beim Counter. Aber wir waren zuversichtlich. Mit 2 Startnummern und natürlich mit 2 Startersackerln ging es dann zu Gunter nach Hause. Nach einem Bier oder zwei, köstlichen Nudeln und einer entspannten Unterhaltung legten wir uns nieder. Die Nacht war ereignislos und so klingelte um 5:30 Uhr der Wecker. Rein in die langen Laufklamotten, es gab eher winterliches Laufwetter. Immerhin wars trocken und der Wind nicht zu stark. Und nach einem Frühstück gings um punkt 7 Uhr los in Richtung Laras Wohnung. Dort war unser #5Viertel Hauptquartier und Lara hate angeboten uns zu supporten. Mit meiner vollen Tasche liefen sich die knapp 4 km nicht so gemütlich, aber es ging. Dann war erstmal Sachen sortieren angesagt. Viertel Marathon Nummer umbinden, Marathon Nummer an Lara abgeben. Noch ein trockenes Shirt für nach dem Viertelten und Treffpunkt mit Lara ausmachen. Und schon waren wir auf dem Weg zum Start auf der Autobahnbrücke. Frisch wars. Aber wir waren jedenfalls rechtzeitg dran um uns in der dritten oder vierten Reihe aufzustellen. War auch notwendig für uns. Wir hatten ja wenig Zeit. Vor uns war eigentlich nur die Elite. Ach ja, und natürlich der Benni 😉 Nach Bundeshymne und ein paar Fotos fiel um 8:31 Uhr der Startschuss. Und wir legten auch gleich los wie die Feuerwehr, den ersten Kilometer auf der Autobahn in 4:03 min/km. Die nächsten 3 leicht bergab sogar mit einem 3er vorne. Und es waren sogar noch ein paar kurze Unterhaltungen möglich. Km 5 ging dann leicht bergauf und war mit 4:06 der langsamste. der nächste Kilometer war dann der letzte mit einer 4 vorne. Die restlichen 4,5 ballerten wir (trotz anstieg bei KM9) alle mit 3:5x in Richtung Ziel. Am Ende stand für mich dann offiziell eine 41:52 und für Gunter sogar eine 41:49 (Übrigens Platz 2 in seiner AK). Aber das war ja nur der Aufgalopp. Schnell die Medaille geschnappt, zur Regeneration einen kleinen Spaziergang bis zur Zielverpflegung und auf dem Weg noch dem Benni zum Gesamtplatz 5 und AK Sieg gratuliert. Nach einem Becher Iso-Getränk fielen wir wieder in lockeren Trab um zum Treffpunkt mit Lara vor dem Brucknerhaus zu gelangen. Ein schneller Kleider- und Startnummerntausch (fast wie beim Triathlon. Pfui) und wir waren schon wieder im lockeren Laufschritt in Richtung Start unterwegs. Und es ging sich fast auf die Minute genau aus. 2 Minuten vor Start betraten wir von hinten die Startaufstellung und konnten uns noch bis zum 4:00 Stunden Pacemaker durchschmuggeln. Dann fiel der Startschuss. Und das bedeutete für uns: Weiter gehts mit der Hetz‘. Wir hatten schließlich noch eine kleine Aufgabe zu erfüllen. Wir wollten ja Peter auf seiner Bestzeitenjagd begleiten. Und dazu mussten wir ihn erstmal einholen. Also noch einmal 1,5 km im 4:15er Schnitt, bis wir Peter beim 3:30 Stunden Pacemaker fanden. Perfekt. Hat alles funktioniert wie ausgemacht. Dann wurde es zum Glück etwas gemütlicher. Wir hielten uns immer in der Nähe des 3:30er Pacemakers auf. Aber ein Blick auf die Uhr verriet uns, dass der sehr erfahrene Herr (später sollte sich herausstellen, dass er über 100 Marathons absolviert hatte) etwas zu schnell unterwegs war. Ich machte mir bereits zwischen KM 5 und 10 etwas Sorgen, ob wir das hinterher nicht noch büßen müssen. Naja wenn wir es nicht probieren werden wir es nicht erfahren und so ging es weiter mit einem lockeren 4:50 min/km Schnitt. Die Kilometer verflogen nur so und schon bald hatten Gunter und ich zum zweiten und Peter zum ersten Mal den Zielkanal erreicht. Unsere Halbmarathon Durchgangszeit war um einiges zu schnell. 1:41:20. Peters vielleicht 1 min langsamer, da wir ja später gestartet waren. So langsam machte sich bei mir die Vorermüdung bemerkbar und meine rechte Wade begann etwas zu zicken. Also Laufstil ein bisschen umstellen und ein bisschen kämpfen. Ich hielt mich jetzt immer etwas hinter Gunter und Peter auf und war schon wirklich die meiste Zeit mit mir selbst beschäftigt. Nicht so gut für einen Pacemaker. Aber zum Glück sprang ja Gunter in die Bresche und betreute Peter hervorragend. Eben jener Peter schien aber hier gar keine Betreuung nötig zu haben. Er legte nämlich einen kleinen Zwischensprint ein und erst bei der Wende in der Unionstraße sollte ich ihn wieder sehen. Dort legte dann dafür Gunter einen Zwischensprint ein. Schuld war die musikalischen Untermalung des Geschehens. Es spielte Nickelback und Gunter meinte „Ich will nur weg von Nickelback!“ Verständlich. Ich wäre auch gerne schneller gelaufen. War aber schwierig in dem Moment. Es ging jetzt Richtung Km 30 und Richtung Wasserwald. Die nächste Labe brachte mir noch einmal etwas neuen Schwung. Und so liefen wir einträchtig nebeneinander her. Noch. Der Wienmarathon vom Wochenende zuvor machte sich immer deutlicher in meinen Muskeln bemerkbar. An den Laben ging ich jetzt immer. Ein Becher Iso, ein Becher Cola, etwas Wasser zum nachspülen. Den anderen beiden, oder wohl eher Peter, ging es nun auch nicht mehr allzu gut. Aber das gehört nun auch mal zu einer Marathon Bestzeit. Hinten raus wird gelitten. Ich habe sehr in Kleinmünchen gelitten, als mir eine Wolke Käskrainer Duft von einem Grill in die Nase stieg. Da hat’s mich ganz schön g’reckt. Zum Glück war ich da schnell durch. Ich hielt den anderen beiden jetzt den Rücken frei. Heißt, ich lief immer so gut 20 – 50 m hinter ihnen, konnte aber nicht mehr aufschließen. Nur noch an der vorletzten Labe. Aber die Freude währte nur kurz. Schwups waren sie wieder weg und ich war wieder allein und zählte die Kilometer bis zum Schluss. Noch einmal ein bisschen sterben in der Friedhofstraße, noch einmal die Elisabethstraße hinunter, letzte Labe, letztes Cola, und mit Schwung (haha) am Pfarrplatz den Hügel hinauf. Mei, des war etz scho a bissl zaach. Unser Support Lara gab hier noch einmal alles und war fast an jeder Ecke um uns anzufeuern. War wichtig. Noch um 2 Ecken und endlich hinunter Richtung Hauptplatz, Richtung Ziel. Und jedes mal wieder regt mich das Kopfsteinpflaster hier auf. Echt a zaache G’schicht. Aber der Jubel der Massen entschädigt ja für so einiges. Und so überquerte ich die Ziellinie endlich nach 3:28:53. Gunter war 1min 04sec schneller und dass war auch exakt die Zeit, die wir hinter Peter gestartet waren. Denn der hat auf die Sekunde genau die selbe Zeit wie ich.
In der Endabrechnung von #5viertel hat Gunter mich also um 1min 07sec besiegt und ist somit Gewinner der ersten #5viertel von Linz in 4:09:38. Gratulation von meiner Seite
Ich habe allerdings einen neuen persönlichen Rekord bei der Ketterechts Challenge aufgestellt. Mit meinen 3:04:42 und den 3:28:53 aus Linz ergibt sich einen neue persönliche Gesamtbestzeit von 6:33:35. Mehr als 10 min schneller als meine alte Bestzeit. Und die war ohne das Viertel davor 😉
Das ganze hat jedenfalls wieder viel Spaß gemacht. Auch wenn’s a bissl aua war hintenraus. Danke an alle Beteiligten. An Gunter und Peter fürs mitlaufen und besonders an Lara für ihren fantastischen Support.
Vom lieben Peter gibt es auch noch einen wundervollen Podcast über seine Erlebnisse. Dort erzählt er seine Sicht meines Geschreibsels.
http://laufendentdecken-podcast.at/057/
Und zu guter letzt noch ein paar Bilder des tollen Tages in Linz.